Presseberichte

Ein starkes Team hilft Kindern!
Phänomenaler Teamgeist.
Geschafft. Rund zweihundert Kinder und Jugendliche aus den Jugendabteilungen der Feuerwehren im Landkreis Reutlingen haben am Samstag Großartiges geleistet und 54 Einsätze in der gesamten Albgemeinde, von Groß- über Kleinengstingen, Kohlstetten und der Haid, »abgearbeitet«. Anlass für dieses simulierte Großschadensereignis war der 25. Geburtstag der Jugendfeuerwehr Engstingen, die einst am 7. Januar 1989 ins Leben gerufen wurde und seit Bestehen etwa achtzig junge Leute in den aktiven Dienst überleiten konnte.

Weil die Engstinger ihren Geburtstag nicht mit einer simplen Party feiern wollten, kam ihnen die Idee für eine Aktion, in der Kinder anderen Kindern Hilfe leisten. Für jeden Einzeleinsatz, den die Floriansjünger am Samstag bei Firmen ausführten, wurden sie nämlich mit einer Spende entlohnt, die zu hundert Prozent an die Kinder-Intensivpflege-Einrichtung »Arche« in Kusterdingen gespendet wird, wie Jugendleiter Markus Stooß betont.

Dass die Aufgaben viel Handarbeit und ab und zu auch etwas Muskelkraft verlangten, merkten die Jugendlichen schnell. Sie mussten etwa Höfe, Hallen oder Fotovoltaikanlagen reinigen und kehren, Unkraut jäten oder Moos entfernen, Holz stapeln, Fahrsilos ausspritzen, Rasen mähen oder Steine auf Paletten stapeln und sogar Brezeln backen.

Weil die Pfullinger Jugendlichen das Fahrzeug mit der Drehleiter mitgebracht hatten, konnten auch Dächer abgespritzt oder Fassaden verkleidet werden. »Das war voll cool«, fand Jan aus Trochtelfingen. Zwar durfte der Zehnjährige schon mal als Gast mit einem Hubwagen in die Höhe steigen, aber aus fünfzehn Meter Höhe noch nicht als Feuerwehrmann agieren.

Auch der zwölfjährige Niko aus Dettingen an der Erms war von den verschiedenen Aufgaben begeistert. »Das macht alles ganz viel Spaß«. Die Veranstaltung sei einfach super, brachte es der zwölfjährige Lukas aus Münsingen auf den Punkt. Schließlich durften die Jugendlichen zwischen ihren Aufträgen noch mehrere Feuer löschen oder mit einem Lebendkicker Fußball spielen. Auch das Jugendrotkreuz übte an manchen Einsätzen Personenrettung.

Zum Mittagessen hatte das THW Trossingen Unmengen von Spaghetti Bolognese gekocht. Als »gigantisch« bewertete Gunter Hespeler, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Reutlingen, »diese einmalige Aktion«, die es seines Wissens noch nie in dieser Form gegeben habe. »Toll auch, wenn man sieht, mit welchem Enthusiasmus die Kids dabei sind«.

Als der Engstinger Jugendwart bei der Hauptversammlung der Feuerwehr im Frühjahr die Idee bekannt gegeben hatte, habe er gedacht, dass das ganz gut werden könnte, sagte Bürgermeister Mario Storz. »Dass die Kinder hier mit solcher Begeisterung ans Werk gehen, zeugt davon, welchen Wert sie für sich bei der Jugendfeuerwehr vermittelt bekommen«, war das Gemeindeoberhaupt beeindruckt.

»Das heute ist ganz außergewöhnlich«, lobten auch Kreisbrandmeister Wolfram Auch und der Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Heinlin, die beide extra auf die Alb gekommen waren. »Dieses übergreifende Miteinander ist einfach toll«, fand auch Pfullingens Stadtbrandmeister Dietmar Rall. »Das fördert den Gemeinschaftssinn ungemein«, denn oft genug müssten Wehren ortsübergreifend tätig werden.

»Jeder von euch hat alles gegeben«, lobte Jugendleiter Markus Stooß am Ende alle Teilnehmer, dass es durch deren persönlichen Einsatz ein erfolgreicher Tag geworden sei. Heutzutage sei es nicht einfach, Helfer zu motivieren. »Ihr habt gezeigt, dass man mit Teamgeist und Ehrgeiz anderen aus einer Not helfen kann.« Der Jugendwart dankte allen Jungfeuerwehrleuten, deren Ausbildern und Betreuern, dem DRK und THW, den aktiven Feuerwehrmännern und der Gemeinde für die Unterstützung. Vor allem aber den zahlreichen Spendern und Sponsoren. »Die Hilfsaktion der Jugendfeuerwehr läuft noch bis Ende Oktober, da kann man auf das Konto der Arche Kinder-Intensivpflege noch Geld spenden.« Die Kontoverbindung steht auf der Homepage der Kusterdinger Organisation. Arche Intensiv Kinder



Quelle:Reutlinger General Anzeiger